Der einjährige Ölrettich ist eine sehr alte Öl-, Tierfutter- und Gründüngungspflanze für warme Regionen. Hat Nematoden reduzierende Eigenschaften, produziert viel Biomasse und Stickstoff. Für leicht verdichtete, schlecht drainierende und humusarme Böden um die Bodenstruktur zu verbessern. Optimal zur Direktsaat, keine Topfkultur, Aussaat Frühjahr-Sommer-Herbst, gut für Mischkultur, Ernte der Samen.
Beschreibung
Der Ölrettich ist eine alte einjährige Öl-, Tierfutter- und Gründüngungspflanze mit dem Urspung aus den warmen Regionen Ägyptens. Ursprünglich wurde diese Art vor tausenden Jahren zur Ölgewinnung gezüchtet, das als Nahrungsmittel und Lampenöl verwendet wurde. Heute wird der sehr wüchsige Ölrettich neben der Ölgewinnung auch als Futter- und Gründungspflanze angebaut. Die Art eignet sich aufgrund seiner Nematoden reduzierende Eigenschaften, der großen Biomasse und tiefreichenden kräftigen Wurzeln besonders für leicht verdichtete, schlecht drainierende und humusarme Böden. Die Pflanzen optimieren den Wasserabfluss sowie die Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Ideal als Zwischenfrucht um den Boden mit Stickstoff anzureichern, zu beschatten und gleichzeitig die Bodenstruktur zu verbessern. Auch für Erosionsgefährdete Flächen an Hängen und Böschungen. Hoch resistent gegenüber der Wurzelgallennematode Meloidogyne hapla.
60g sind ausreichend für ca. 22 m²
Allgemeine Informationen
Pflanzenfamilie: Brassicaceae
Lebenszyklus: Einjährig
Tage bis zur Ernte: 100 Tage
Pflanzenhöhe ca.: 100 cm
Wurzeltyp: Tiefwurzler
Nährstoffbedarf: Schwachzehrer
Wasserbedarf: Gering
Winterhärte: bis 0°C
Standort: Sonnig
Boden: Durchlässiger, sandiger Lehmboden
pH-Wert: 5,5 bis 7
Informationen zur Aussaat und Pflanzung
Keimtyp: Dunkelkeimer
Saattiefe: 2-4 cm
Optimale Keimtemperatur: 8-15°C
Keimzeit: 7-14 Tage
Pflanz-, Reihenabstand: 10x15 cm
Keimfähigkeit der Samen: 1-2 Jahre
Mischkultur
Optimale Mischkultur: Kartoffel
Ungünstige Mischkultur:
Aussaat nach Klimazone
Subtropen Klima (Mediterran) (z. B. Portugal, Spanien, Italien)
Empfehlenswert ist eine Direktsaat von Oktober bis Mai. Der Standort der Pflanzen ist idealerweise sonnig.
Gemäßigtes Klima (z. B. Deutschland, Schweiz, Polen)
Empfehlenswert ist eine Direktsaat von März bis September. Der Standort der Pflanzen ist idealerweise Sonnig.
Allgemeine Empfehlungen
Empfehlenswert ist nur eine gestreute Direktsaat, mit anschließenden einhacken der Samen in den Boden. Nach der Keimung die Pflanzen auf den angegebenen Pflanzenabstand ausdünnen. Samen keimen bereits bei Bodentemperaturen von 2 bis 3 °C. Lehm- oder Sandböden stellen die optimale Struktur für Wurzeldurchdringung und Wachstum dar. Er gedeiht in nährstoffreichen Böden, kann sich jedoch auch an weniger fruchtbare Böden anpassen und diese im Laufe der Zeit verbessern.
Ölrettich verträgt keine Staunässe.
Zusätzliche Tipps
Schneide die Pflanze zur Brachbegrünung 30cm über den Boden ab, um den Neuaustrieb aus den Blattachseln zu fördern und so wieder einen dichten Bestand zu erzeugen. Zum einsetzen des Ölrettich als Futterpflanze, sollte das Schotenstadium nach der Blüte abgewartet werden, weil dann der Bitterstoffgehalt am geringsten ist. Um zügig einen feinen, krümeligen und durchlässigen Boden mit guter Nährstoff- und Wasserspeicherfähigkeit zu erhalten, empfiehlt sich eine zusätzliche Einarbeitung von Pflanzenkohle und Urgesteinsmehl.
Vermehrungsart
Die Vermehrung erfolgt über Samen.
Pflanzen Pflege
Regelmäßige Wassergaben bewirken ein schnelleres Wachstum, sind aber nicht erforderlich. Keine Düngung notwendig.
Andere Namen
Botanische Namen: Raphanus sativus var. oleiformis
Englische Namen: Oilseed radish, Fodder radish, Tillage radish, Cover crop radish
Deutsche Namen: Ölrettich, Saatrettich
Portugiesische Namen: Rábano de azeite, Óleo rabanete
Spanische Namen: Rábano aceite
Französische Namen: Radis oléagineux
Herkunft
Land: Portugal